Otto Lach und Klaus-Dieter Kloss haben 2017 einen weiteren Dan-Grad erreicht

 

Im Jahr 2017 haben gleich zwei Karatekas unseres Vereins erfolgreich eine Dan-Prüfung abgelegt. Für Otto Lach ist es bereits der 5.Dan, während Klaus-Dieter Kloss den 2.Dan erlangt hat. Beide sind langjährige Aktive im Verein und dort auch als Trainer tätig. Bernd Sitzmann als Vorstand für Öffentlichkeitsarbeit, hat den Erfolg zum Anlass genommen, mit beiden das folgende Interview zu führen. Es ist einerseits als Information für die Vereinsmitglieder gedacht, andererseits richtet es sich auch an alle Interessenten des Karatesports.

 

Im Namen des Karate Verein Langenselbold gratuliere ich Euch zur bestandenen Dan-Prüfung. Karate lernen bedeutet ja Schritt um Schritt Techniken und Fähigkeiten zu erwerben, die dann jeweils mit einer Prüfung abgeschlossen werdenEuere erste Dan-Prüfung war ein stolzer Höhepunkt, von da an wart ihr sogenannte „Schwarzgurte“. Wie seid ihr dazu gekommen Karate zu lernen?

 

O. Lach: Karl Vetter kam 1969 als Referendar nach Langenselbold an die Weinbergschule. Er hatte in Frankfurt mit dem Karatetraining begonnen und war zu diesem Zeitpunkt Inhaber des 1. Kyu (Braungurt). Er gründete den Karate Club Langenselbold. Ich war damals in einer der Klassen, die Herr Vetter als Referendar unterrichtete. Er suchte Interessierte, die an dem Karatetraining teilnehmen wollten. Ich war neugierig. Karate wurde ja erst seit 1957 in Deutschland unterrichtet. Aus dem Karate Club Langenselbold wurde dann der Karate Verein Langenselbold e.V. 1969. Zurzeit bin ich das am längsten aktive Vereinsmitglied. Wie alt warst du da? Ich war 11 Jahre alt und habe im September 1969 mit dem Training begonnen. Mit dem Eintritt in den Deutschen Karate Bund zum 11.02.1971 werde ich auch seit diesem Datum als Vereinsmitglied geführt.

 

 

 

Wie war das bei dir?

 

K-D Kloss: Meine Eltern schlugen mir vor in den örtlichen Karateverein zu gehen. Ich bin dann einmal in das Training gegangen, es hat mir sofort Spaß gemacht und ich bin dabeigeblieben. Das war 1976, ich war damals vierzehn Jahre alt.

 

Habt ihr davor schon Sport betrieben?

 

K-D Kloss: Ich hatte etwa anderthalb Jahre bei den 30ern Fußball gespielt und etwas Radsport betrieben.

 

O. Lach: Ich war vorher in keinem anderen Sportverein. Wir haben damals in der Nachbarschaft immer Handball gespielt.

 

Habt ihr jemals die Ausübung des Karatesports unterbrochen?

 

O. Lach: Während meiner Bundeswehrzeit war es mir zeitweise nicht möglich am Karatetraining teilzunehmen.

 

K-D Kloss: Bei mir war es die Berufsausbildung, während der ich nicht aktiv sein konnte. Danach bin ich aber sofort wieder eingestiegen.

 

Nach wie vielen Jahren habt ihr dann euren ersten Dan – den „schwarzen Gürtel“ erhalten?

 

O. Lach: Meine erste Prüfung zum 9. Kyu (Weißgurt) legte ich am 11.08.1971, bei dem damaligen ersten Vorsitzenden des Hessischen Karate Bundes Bodo Hauck ab. Die Prüfung zum 1. Dan war am 31.07.1987 bei Shihan Hideo Ochi in Trier. Das waren 16 Jahre regelmäßiges Training zwei bis dreimal in der Woche und der Besuch von zusätzlichen Lehrgängen am Wochenende.

 

Mittlerweile hast du deinen 5.Dan erlangt.

 

O. Lach: Ja, die Prüfung zum 5. Dan war am 01.07.2017 in Obertshausen bei Shihan Efthimios Karamitsos (Bundestrainer Kata im Deutschen Karateverband e.V.) und Hermann Schmidt.

 

Das waren dann dreißig Jahre ausdauerndes Training in denen du dich noch viermal auf Dan-Prüfungen vorbereitet hast.

 

O. Lach: Ja, bestimmte Wartezeiten und Voraussetzungen müssen zwischen den Prüfungen eingehalten werden und je höher der Dan, desto intensiver ist auch die Vorbereitung.

 

Klaus-Dieter, wie war das bei Dir?

 

K-D Kloss: Ich habe meine erste Dan-Prüfung im Jahr 2012 abgelegt. Beruf und Familie haben mich lange davon abgehalten, bis ich beschloss: „Jetzt nehme ich mir die Zeit und packe es an!“ Fünf Jahre später erreichte ich in diesem Jahr den zweiten Dan.

 

Ihr habt euch gemeinsam auf die Prüfung vorbereitet. Wie lange dauerte diese Vorbereitungsphase und was bedeutete es sich auf diese Prüfung vorzubereiten?

 

O. Lach: Im Frühjahr 2015 erfolgte die Absprache zur Vorbereitung auf die Dan Prüfung von Elke Franz zum 1. Dan, Klaus-Dieter Kloss und Züher Yetim zum 2. Dan. Meine Entscheidung mich der Prüfung zum 5. Dan zu stellen erfolgte Anfang November 2016. Der Beginn des intensiven Trainings war nach den Sommerferien 2015 unter meiner Leitung als Trainer. Wir haben die Trainingseinheiten an den Sonntagen und zusätzlich freie Trainingszeiten mittwochs abends genutzt. In den Herbstferien 2016 fand eine Woche lang täglich ein zusätzliches Training morgens von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr (kleiner Gasshuku) neben den normalen abendlichen Trainingseinheiten statt. Montags erhielten wir bei Bundestrainer Efthimios Karamitsos in Frankfurt den Feinschliff. Insgesamt haben wir auch an 18 Wochenendlehrgängen teilgenommen. Anfang November 2016 sprach mich Klaus-Dieter Kloss im Laufe der gemeinsamen Trainingsvorbereitung an, ich sollte mich mit ihm zusammen zur Dan-Prüfung anmelden. Nach Rücksprache mit Bundestrainer Efthimios Karamitsos und dessen Einverständnis absolvierten wir die Prüfung am 01. Juli 2017 im Rahmen eines Jubiläumslehrganges in Obertshausen.

 

Das waren dann etwa zwei Jahre Vorbereitung. Wie ist der Ablauf einer solchen Prüfung?

 

O. Lach: Je nach Höhe des zu prüfenden Dan-Grades sind unterschiedliche Schwierigkeitsstufen zu prüfen. Die Prüfung umfasst mehrere Bereiche. Im Bereich Kihon (Grundschule) sind 8 bis 10 Grundtechnikkombinationen zu zeigen. Im Block Kata (Scheinkampf) müssen eine Kür-Kata – wird vom Prüfling ausgesucht - und zwei Pflicht-Katas, die der Prüfer vorgibt, gezeigt werden. Anschließend muss aus der Kür-Kata ein bis zwei Abfolgen als Bunkai (Zersetzung, Auseinandernehmen, Üben von einzelnen Katabewegungen mit Partner/n) [Quelle: Enzyklopädie japanischer Fachausdrücke in der Karatestilrichtung Shotokan von Schlatt] mit einem Partner gezeigt werden. Als letzter Teil der Prüfung ist das Kumite (Kampfübung) mit einem Partner vorzuführen. Das Kumite wiederum besteht aus zwei Teilen. Dem: Jiyu Ippon Kumite – freier ein Schrittkampf mit fünf bis sechs Angriffen und entsprechenden Abwehrbewegungen mit Gegenangriff) und dem Jiyu Kumite – Freikampf.

 

Das alles macht deutlich, einen schwarzen Gürtel bekommt nicht jeder. Neben den Fähigkeiten in Karate ist viel Zeit, Kraft und Ausdauer erforderlich. Was haltet ihr für die wichtigsten Eigenschaften, die euch diesen Erfolg verschafft haben?

 

O. Lach: Selbstdisziplin, Freude am Sport, Ausdauer und Durchhaltevermögen.

 

K-D Kloss: Dazu die hohe Konzentrationsfähigkeit und die Einteilung der Kräfte.

 

Ihr seid beide auch Karate Trainer. Wie lange macht ihr das schon?

 

O. Lach: Meine Fachübungsleiterausbildung machte ich 1986/1987 seit 10.02.1987 habe ich die Fachübungsleiterlizenz. Nach Abschluss meiner Ausbildung als Karatelehrer erhielt ich am 09.11.2008 die Lizenz als Trainer B Breitensport. 2006 erfolgte auch die Ausbildung zum Sound-Karate-Trainer im Schulsport. Vor meiner Fachübungsleiterausbildung war ich schon mehrere Jahre als Übungsleiter im Karate Verein Langenselbold e.V. tätig. Das sind schon mehr als dreißig Jahre als Karatetrainer.

 

Alle Achtung. Klaus-Dieter, so, lange ist es bei dir noch nicht.

 

K-D Kloss: Nein, ich habe vor etwa acht Jahren mit Kindertraining begonnen. Im Mai 2015 erlangte ich die Lizenz als C-Trainer Karate im Breitensport.

 

Was versucht ihr euren Schülern neben der Karatetechnik zu vermitteln?

 

K-D Kloss: Ich trainiere ja hauptsächlich die Kinder. Ihnen möchte ich den Spaß an der Bewegung vermitteln. Die Förderung der Körperkoordination ist mir ein Anliegen. Da haben viele Kinder Defizite. Auch Disziplin ist ein wichtiges Element in Karate.

 

O. Lach: Dass es im Karate keinen ersten Angriff gibt. Höfliche Umgangsformen. Karate beginnt mit Respekt und endet mit Respekt. Verständnis für ein lebensbegleitendes Karate.

 

Otto, du bist auch Prüfer. Bist du da sehr streng?

 

O. Lach: Die Basis einer Prüfung bildet die Prüfungsordnung. Diese ist in Stufen eingeteilt. In jeder Stufe werden besondere Schwerpunkte der Ausbildung gefordert, so dass eine kontinuierliche Entwicklung des Prüflings ersichtlich wird. Die entsprechenden Anforderungen müssen beim Prüfling zu sehen sein, sonst kann er nicht in die nächste Ausbildungsstufe wechseln und dies mit dem Bestehen der Prüfung krönen. Es hat nichts mit Strenge des Prüfers zu tun. Es ist dem Schüler nicht damit geholfen, ihn die Prüfung bestehen zulassen, wenn er den Ausbildungsstand noch nicht erreicht hat.

 

Da hast du sicher Recht. Was sind eure Zukunftspläne in Sachen Karate?

 

O. Lach: Ein gesundheitsbewusstes Training. Weiterentwicklung und Verfeinerung, des von mir trainierten Karatesportes. Mein Wissen und meine Erfahrungen im Karatetraining weiterzugeben.

 

K-D Kloss: Dem kann ich mich nur anschließen.

 

Ich danke euch und wünsche weiter viel Erfolg und noch viele aktive Jahre im Karate Verein Langenselbold.

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